Berlin. Angesichts der steigenden Infektionszahlen setzt Italien strengere Regeln durch. Lesen Sie hier, welche Einschränkungen vor Ort gelten.

  • Italiens Corona-Zahlen steigen immer weiter an
  • Die Regierung macht deshalb Druck auf Ungeimpfte
  • Seit dem vergangenen Freitag gelten strengere Regeln, die auch Urlauber zu spüren bekommen

Die Corona-Infektionszahlen in Italien steigen wieder an. Galten einige Inseln kürzlich sogar als infektionsfrei, verschärft das Land seine Maßnahmen. Ist ein Urlaub inklusive "la dolce vita" nun überhaupt noch möglich? Wir beantworten die wichtigsten Fragen im Überblick.

Gibt es eine Reisewarnung für Italien?

Italien gilt seit dem 6. Juni nicht mehr als Risikogebiet. Wegen der damals stark gesunkenen Corona-Infektionszahlen strich die Bundesregierung das Land von der Liste. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Wer aus Italien auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss derzeit keine Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Angesichts der aktuell steigenden Fallzahlen könnte sich das bald ändern.

Was muss ich bei der Einreise für den Italien-Urlaub beachten?

Für die Einreise nach Italien aus Deutschland und der EU brauchen Reisende einen negativen PCR- oder Antigen-Test. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein. Manche Fluggesellschaften verlangen die Vorlage des Tests bereits vor dem Abflug. Alternativ wird auch der Nachweis einer vollständigen Impfung (seit mindestens 14 Tagen abgeschlossen) oder einer Genesung akzeptiert.

Schon seit dem 16. Mai besteht in Italien keine Quarantänepflicht mehr für Einreisende aus der EU. Urlauber müssen ihren Aufenthalt lediglich über ein Online-Formular anmelden. Italien war der erste EU-Staat, der von dem europäischen Formular EU PLF Gebrauch macht. Dieses muss vor der Einreise ausgefüllt werden. Beim Ausfüllen des Dokuments muss der Grenzübergang ausgesucht werden. Reisende ohne "EU Digital COVID-Certificate" sind verpflichtet, sich zehn Tage selbst zu isolieren und am Ende einen Test vorzunehmen.

Allerdings wird das Dokument stark kritisiert: "Die digitale Applikation ist nämlich nicht nur äußerst kompliziert, sondern auch voll von Fehlern. Sie steht nicht in allen offiziellen Sprachen der EU zur Verfügung", sagte EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann in einem Presseschreiben. Demnach erhalte man eine englischsprachige Einreise-Erklärung, selbst wenn das Formular auf Deutsch ausgefüllt wurde.

Welche Corona-Regeln gelten in Italien?

Wie der italienische Ministerrat vergangene Woche mitteilte, gilt in Italien noch immer der gesundheitliche Notstand: Dieser wurde bis 31. Dezember verlängert.

Außerdem gab die Regierung in Rom die Einführung des Grünen Passes ab 6. August bekannt. Das Dokument wird an Menschen ausgegeben, die ihre erste Corona-Impfdosis erhalten haben, von Covid-19 genesen sind oder in den 48 Stunden zuvor negativ getestet wurden. Von Freitag an ist der Pass bereits für den Besuch der Innenbereiche von Restaurants, von Kinos, Museen und innerhalb von Gebäuden gelegenen Sporteinrichtungen vorgeschrieben.

Ab dem 1. September soll der Grüne Pass auch für Passagiere in öffentlichen Verkehrsmitteln obligatorisch werden. Dies gilt für Inlandsflüge, Züge und einige Fährverbindungen. Auch Lehrer an Schulen sowie Lehrende und Studierende an Hochschulen müssen den Pass vorweisen.

Ziel der verschärften Maßnahmen sei es, mehr Bürger zum Impfen zu bewegen. Dementsprechend richtete Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza noch einmal einen Appell an die Bevölkerung. Bisher sind rund 46 Prozent geimpft.

Ein Mund-Nasen-Schutz ist in ganz Italien im öffentlichen Raum im Freien vorgeschrieben, wenn der Mindestabstand zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. Es gelten Abstandsregeln von ein bis zwei Metern zwischen Personen. Bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen.

Corona-Parameter: Bald neue Maßstäbe

Bisher galten für die Einteilung der Risikozonen gegen die Pandemie bisher die Inzidenzen, welche Ortschaften in weiße, gelbe, orangene und rote Zonen einteilten. Ab August soll die Auslastung der Krankenhausbetten auf Covid-19-Stationen und Intensivstationen als Maßstab gelten.

Für Urlauber ist es noch sehr wichtig, auf die Corona-Warnstufe ihrer Urlaubsregion zu achten. Denn nur ab der orangenen Warnstufe sind Einreise und touristische Angebote möglich. Aktuell gilt:

  • Orangene Zonen: Hotels dürfen grundsätzlich Gäste aufnehmen. Bars und Restaurants dürfen dort nur mit einem Außer-Haus-Angebot öffnen.
  • Gelbe Zonen: Außengastronomie ist wieder erlaubt. Auch Museen und Ausstellungen können dort öffnen.
  • Weiße Zonen: In den weißen Zonen sind so gut wie alle Corona-Beschränkungen aufgehoben.

Reisen innerhalb Italiens in andere Regionen können je nach Einstufung der Region als gelbe, rote oder orange Zone eingeschränkt werden.

(jas/day/amw/dpa)