Das EU-Parlament will über eine Verlängerung des Corona-Impfzertifikats bis Juni 2023 verhandeln. Mehr Informationen dazu im Newsblog.

  • Alt-Bundespräsident Gauck positiv auf Coronavirus getestet
  • Das RKI meldet am Donnerstag eine weiter sinkende Sieben-Tage-Inzidenz
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt aktuell bei 96.167
  • Das EU-Parlament will über eine Verlängerung des Corona-Impfzertifikats abstimmen
  • In den USA wurde der Wert von einer Million Corona-Toten überschritten
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Berlin. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist weiter rückläufig. Am Donnerstag lag die Anzahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 96.167 – gegenüber 130.104 in der Vorwoche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 566,8. Am Vortag hatte der Wert laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 591,8 gelegen (Vorwoche: 826,0). Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Unterdessen überschreiten die USA die traurige Marke von einer Million Corona-Toten. Amerika liegt damit weit vor allen anderen Ländern, Brasilien verzeichnet rund 660.000 Corona-Todesopfer und liegt damit an zweiter Stelle. In Deutschland entspannt sich die Lage zusehends. Dennoch warnte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass eine Omikron-Infektion nicht oder nur wenig vor einer Ansteckung mit den Varianten BA.4 und BA.5 schützt. Damit steige die Wahrscheinlichkeit neuer Infektionswellen im Herbst, so der SPD-Politiker.

Corona-News von Donnerstag, 5. Mai: Dieses Blog schließt hier

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Steigende Corona-Fallzahlen in Afrika bei weniger Todesfällen

14.39 Uhr: In Afrika nehmen die Corona-Infektionen laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC zu, enden aber immer seltener tödlich. "Während die Fallzahlen zunahmen, sanken die Todeszahlen", brachte es Ahmed Ogwell, der stellvertretende Leiter der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC), am Donnerstag beim Wochenvergleich der Fallzahlen auf den Punkt.

Vor allem Südafrika sei zahlenmäßig für die 38-prozentige Zunahme auf dem Kontinent verantwortlich. Die Todeszahlen sanken im gleichen Zeitraum dagegen um 59 Prozent. In ganz Afrika wurden seit dem Beginn der Pandemie bisher 11,4 Millionen Corona-Neuinfektionen und rund 252 000 Todesfälle gezählt. Die Dunkelziffer bei den Infektionen dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen aber weitaus höher sein.

Eine Mitarbeiterin des Gesundheitswesen nimmt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einen Nasen-Abstrich eines Mannes.
Eine Mitarbeiterin des Gesundheitswesen nimmt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einen Nasen-Abstrich eines Mannes. © dpa

EU-Parlament will über Verlängerung von Corona-Zertifikat verhandeln

12.59 Uhr: Das EU-Parlament will mit den Mitgliedstaaten über eine Verlängerung des Corona-Impfzertifikats verhandeln. Am Donnerstag stimmte die Mehrheit der Abgeordneten in Straßburg dafür, Verhandlungen zu starten und sich dabei für eine Verlängerung des EU-Impfzertifikats bis Juni 2023 einzusetzen. Die derzeitigen Regeln zum digitalen Covid-Pass für Reisen in der EU sind nur bis zum 30. Juni gültig.

Eine Verlängerung der Regeln zum Corona-Zertifikat würde lediglich Reisen innerhalb der EU betreffen. Zugangsbedingungen etwa für Cafés oder Kinos bleiben davon unberührt, weil diese Entscheidungen bei den jeweiligen Mitgliedstaaten liegen.

Das Corona-Impfzertifikat könnte möglicherweise verlängert werden.
Das Corona-Impfzertifikat könnte möglicherweise verlängert werden. © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Millionen Menschen wegen Corona-Ausbruchs in Peking zum Homeoffice aufgefordert

11.13 Uhr: In der chinesischen Hauptstadt Peking sind nach landesweiten Ferien und einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen am Donnerstag Millionen Menschen zur Arbeit zurückgekehrt. Viele arbeiteten im Homeoffice, nachdem die städtischen Behörden am Mittwoch rund ein Fünftel der U-Bahn-Stationen geschlossen und die Bewohner im bevölkerungsreichsten Stadtbezirk Chaoyang aufgefordert hatten, zu Hause zu bleiben. Aus der 21-Millionen-Einwohner-Stadt Peking wurden am Donnerstag nur 50 Neuinfektionen gemeldet.

Arbeitnehmer, die nicht von zu Hause aus arbeiten können, wurden aufgerufen, mit privaten Verkehrsmitteln zu fahren und Menschenansammlungen zu meiden. Auch die Behörden des Stadtbezirks Tongzhou riefen die Bewohner zur Arbeit von zu Hause aus auf.

Tschechien beendet epidemische Corona-Notlage

11.11 Uhr: Tschechien hat die epidemische Notlage wegen der Corona-Pandemie beendet. Die letzten verbliebenen Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gelten seit Donnerstag an nicht mehr. "Die Inzidenz fällt und fällt", sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek in Prag. Innerhalb von sieben Tagen gab es nach aktuellen Zahlen 77 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Die Krankenkassen bezahlen nun PCR-Tests nur noch dann, wenn sie von einem Arzt verordnet werden.

Schiffsstau wegen Lockdown in China

10.30 Uhr: Die explodierenden Corona-Zahlen in China und der anschließend verhängte Lockdown in den Städten hat große Auswirkungen auf die Industrie: Mittlerweile herrscht ein massiver Schiffstau, wie unter anderem einer Karte zu entnehmen ist, die Geschäftsmann Aaron Ginn auf Twitter postete: "Schiffe, die wegen Chinas verrückter Covid-Strategie darauf warten, andocken zu können. Das ist Absicht", schreibt er zu dem Beitrag.

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Alt-Bundespräsident Gauck positiv auf Coronavirus getestet

6.45 Uhr: Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte das Büro des 82-jährigen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach hat Gauck Erkältungssymptome, befindet sich aber schon auf dem Weg der Besserung. Seine Termine für die nächsten Tage wurden abgesagt. Gauck wurde am Montag positiv getestet. Der evangelische Theologe und frühere DDR-Oppositionelle war von März 2012 bis März 2017 Bundespräsident.

USA verzeichnen mehr als eine Million Corona-Tote

6.03 Uhr: 27 Monate nach dem ersten Infektionsfall melden die Vereinigten Staaten von Amerika einen traurigen und weltweit einzigartigen Rekord, wie unser US-Korrespondent Dirk Hautkapp notiert: Danach verzeichnete die Supermacht seit Beginn der Corona-Pandemie im Februar 2020 bis heute über eine Million Virus-Tote. Das haben Daten-Analysten des TV-Senders NBC anhand von amtlichen Statistiken errechnet. Die Opfer-Zahl entspricht in etwa der Bevölkerungszahl der zehntgrößten Stadt der USA: San Jose, Kalifornien.

Amerika liegt bei der Totenzahl weit vor allen anderen Ländern. Brasilien kommt mit rund 660.000 Toten auf den zweiten Rang. Mehr als die Hälfte der US-Toten fallen in die Amtszeit von Präsident Joe Biden, der im Januar 2021 die Geschäfte aufnahm. Zuletzt ist die Corona-Sterblichkeit, die zu Hochphasen über 4000 Menschen am Tag dahinraffte, im Wochenschnitt auf durchschnittlich 370 Fälle zurückgegangen. Alle 24 Stunden kommen auf sieben Tage gerechnet im Moment 68.000 Neuinfektionen hinzu.

Als eine Ursache für die im Vergleich zu anderen Industrie-Nationen hohe Todesrate gilt unter Medizinern und Seuchen-Experten der anfangs verharmlosende, zögerliche Umgang des damaligen Präsidenten Donald Trump mit dem Virus. Aktuell gilt die im Vergleich mit anderen Nationen mit 64 Prozent geringe Quote der Rundum-Geimpften (rund 220 Millionen) als Grund für die Misere, die nach Ansicht von Epidemiologen "noch lange nicht vorbei ist".

Nach Bundesstaaten hat Kalifornien mit über 90.000 Toten die meisten Opfer zu beklagen. Danach kommen Texas (88.500), Florida (74.000), New York State (70.000), Pennsylvania (45.000) und Ohio (38.500). Insgesamt wurden in den USA bisher rund 82 Millionen Infektionsfälle registriert. Die Zahlen von NBC weichen marginal von den Daten der Johns Hopkins-Universität in Baltimore ab. Dort wurden am Mittwochabend 996.624 Corona-Tote ausgewiesen. Diverse Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Totenzahl in den Vereinigten Staaten noch entschieden höher ist.

Arbeit in einem Krankenhaus in Grants Pass, Oregon (Archiv).
Arbeit in einem Krankenhaus in Grants Pass, Oregon (Archiv). © dpa

RKI meldet 96.167 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt weiter

5.40 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 566,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 591,8 gelegen (Vorwoche: 826,0; Vormonat: 1394,0).

Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 96.167 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 130.104 registrierte Ansteckungen) und 183 Todesfälle (Vorwoche: 246) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

US-Außenminister Blinken positiv auf Coronavirus getestet

4.33 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein PCR-Test sei am Mittwochnachmittag positiv ausgefallen, teilte das Außenministerium in Washington mit. Blinken habe milde Symptome. Der 60-Jährige sei vollständig geimpft und geboostert. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, US-Präsident Joe Biden (79) sei seit mehreren Tagen nicht persönlich mit Blinken zusammengekommen. Bei Biden sei zuletzt am Dienstag ein Corona-Test negativ ausgefallen. Das Außenministerium teilte mit, Blinken werde sich nach den Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC zu Hause isolieren und von dort aus arbeiten.

Wegen der Ansteckung fällt eine mit Spannung erwartete Ansprache Blinkens zur China-Politik der Biden-Regierung aus, wie Ministeriumssprecher Ned Price sagte. Die Rede an der George-Washington-Universität in der US-Hauptstadt war für Donnerstag angekündigt gewesen. Biden sieht in China einen mächtigen Konkurrenten und eine große geopolitische Herausforderung für die USA. Price sagte mit Blick auf die Rede: "Wir werden so schnell wie möglich einen Ersatztermin finden."

US-Außenminister Anthony Blinken beim Treffen der Nato-Außenministerinnen und -minister in Brüssel.
US-Außenminister Anthony Blinken beim Treffen der Nato-Außenministerinnen und -minister in Brüssel. © Evelyn Hockstein/Pool/AFP

Corona-News von Mittwoch, 4. Mai: Hausärzteverband lehnt Ambulanzen für Patienten mit Impfnebenwirkungen ab

21.42 Uhr: Die deutschen Hausärzte haben sich gegen eine gesonderte Versorgung von Menschen mit schweren Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung ausgesprochen: "Die Idee, dass durch die Etablierung von Ambulanzen die Versorgung dieser Menschen in irgendeiner Weise verbessert wird, ist fernab jeder Versorgungsrealität. Das wird sicherlich nicht helfen, die sehr wenigen Fälle schwerer Impfnebenwirkungen frühzeitig zu identifizieren", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, unserer Redaktion.

Harald Matthes, Leiter der Charité-Langzeitstudie zu Nebenwirkungen der Corona-Impfungen ("ImpfSurv"), hatte im MDR mehr Anlaufstellen für Betroffene gefordert. Es gehe darum, bestehende Long-Covid-Ambulanzen auch für Patienten mit Impfkomplikationen zu öffnen.

Weigeldt wies das zurück: Bei Fällen von schweren Impfnebenwirkungen stünden die etablierten ambulanten und stationären Strukturen zur Verfügung. "Welche Rolle dabei spezialisierte Ambulanzen einnehmen sollen, erschließt sich beim besten Willen nicht. Die Versorgung wird nicht besser, wenn man sie immer weiter zersplittert", sagte der Mediziner den unserer Redaktion.

Gesundheitssenatorin: Corona-Impfquote für den Herbst steigern

18.56 Uhr: Zur Vorbereitung auf den Herbst mit möglichen weiteren Corona-Wellen sollen in Berlin mehr Menschen als bisher zum Impfen überzeugt werden. Man wolle den Sommer nutzen, um die Impfquote weiter zu erhöhen, teilte Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Mittwoch in Berlin mit. Der Einsatz mobiler Impfteams in den Kiezen werde fortgesetzt. Gote sagte, sie rechne damit, dass im Herbst eine erneute Impfkampagne für bereits Geimpfte gebraucht werde - und eine für Menschen, die noch nicht erreicht wurden. Gote machte deutlich, dass die Zielgruppen hier schwer zu umreißen seien.

Stützen sollen sich die Kampagnen auch auf Empfehlungen eines sozialwissenschaftlichen Beirats, der nach Angaben der Gesundheitsverwaltung seit März zweimal getagt hat. Bisher habe es einen Austausch mit Fachleuten aus naturwissenschaftlichen Disziplinen gegeben, die Pandemie habe aber auch eine soziale Dimension, begründete Gote.

Eine Apothekerin impft einen Mann gegen das Coronavirus.
Eine Apothekerin impft einen Mann gegen das Coronavirus. © Moritz Frankenberg/dpa

Hamburg verkürzt Isolationszeit bei Corona-Infektion auf fünf Tage

17.50 Uhr: Hamburg verkürzt die Isolationszeit bei einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage. Allerdings werde empfohlen, die Absonderung bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses freiwillig fortzusetzen, teilte die Sozialbehörde am Mittwoch mit. Die neuen Regeln gelten ab Donnerstag. Dann entfalle auch die Quarantänepflicht von Kontaktpersonen, die sich jedoch regelmäßig testen lassen sollten. Hamburg folgt damit den geänderten Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zu Isolierung und Quarantäne bei SARS-CoV-2.

WHO-Chef kritisiert Pharmafirmen – "moralisches Versagen"

16.46 Uhr: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation hat Pharmafirmen aufgefordert, ihre Preise für Covid-19-Medikamente zu senken. Während die Firmen Rekordgewinne machten, verlangten sie für diese Medikamente Preise, die für arme Länder nicht erschwinglich seien, kritisierte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Er sprach von moralischem Versagen. Tedros nannte keine Firma beim Namen.

Wegen des knappen Angebots und der hohen Preise könnten manche Länder die lebensrettenden Medikamente nicht kaufen. "Es ist nicht hinzunehmen, dass in der schlimmsten Pandemie innerhalb eines Jahrhunderts neuartige Behandlungsmöglichkeiten, die Leben retten können, nicht alle erreichen, die sie brauchen", sagte Tedros. Die WHO akzeptiere, dass Innovation bei den Pharmaunternehmen belohnt werden müsse. "Aber wir können keine Preise akzeptieren, die lebensrettende Covid-19-Medikamente nur für Reiche zugänglich machen und die für Arme außerhalb ihrer Reichweite bleiben. Das ist moralisches Versagen", sagte Tedros.

Im April hatte die WHO nach mehreren anderen Mitteln das auch in Deutschland schon eingesetzte Medikament Paxlovid von der US-Firma Pfizer bei bestimmten Corona-Patientinnen und -Patienten empfohlen. Die Mittel können in der Frühphase einer Sars-CoV-2-Infektion vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Pharmafirmen bieten Medikamente in der Regel in drei Preiskategorien an, sodass Länder mit niedrigen Einkommen deutlich weniger dafür zahlen als reiche Länder.

Das ist Pfizers Corona-Medikament Paxlovid

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    Indien publiziert eigene Zahlen zur Covid-Übersterblichkeit

    16.12 Uhr: Indien ist der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuvorgekommen und hat eigene Zahlen zur Corona-Übersterblichkeit veröffentlicht. Die indische Regierung hatte die bislang unveröffentlichten Schätzungen der WHO kritisiert. Nun veröffentlichte Indien selbst Zahlen zur Übersterblichkeit – allerdings nur für das Jahr 2020 und nicht 2021, in dem das Land die bislang mit Abstand schlimmste Welle erlebte.

    Demnach starben 2020 knapp 475.000 Menschen mehr als im Jahr davor. Insgesamt seien 2020 mehr als 8,1 Millionen Menschen gestorben. Der Chef der Covid-Taskforce Indiens, VK Paul, sagte der indischen Nachrichtenagentur ANI in einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel, dass es sich dabei um "die Wahrheit" handle, also um die tatsächliche Zahl von Todesfällen, die von den Bundesstaaten gemeldet worden seien. Er kritisierte Berichte, wonach die Sterblichkeit achtmal höher sei, als aus indischen Zahlen hervorgeht.

    Die Weltgesundheitsorganisation will nach Informationen der Webseite Devex Schätzungen zu Todeszahlen veröffentlichen, bei denen sowohl direkte als auch indirekte Einflüsse der Pandemie berücksichtigt wurden. Nach Informationen von Devex und der "New York Times" liegen die WHO-Zahlen deutlich höher als die bereits vorher veröffentlichten indischen Zahlen. Nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums kamen bislang knapp 524.000 Menschen ums Leben. Die WHO-Zahlen sollen Donnerstag publiziert werden. Indien zweifelt die Methodik für die Schätzung an, die bei einem Land wie Indien mit 1,3 Milliarden Einwohnern nicht funktioniere.

    Familienmitglieder und Freiwillige tragen den Leichnam eines Corona-Opfers zur Einäscherung.
    Familienmitglieder und Freiwillige tragen den Leichnam eines Corona-Opfers zur Einäscherung. © dpa

    Moderna verdient dank Corona-Impfstoff weiter glänzend

    13.47 Uhr: Bei der US-Biotechfirma Moderna floriert dank ihres begehrten Corona-Impfstoffs weiter das Geschäft. Im ersten Quartal 2022 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um rund 220 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar (5,8 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Cambridge mitteilte. Unterm Strich verdiente Moderna 3,7 Milliarden Dollar - mehr als dreimal so viel wie vor einem Jahr.

    Die Absatzprognose für seinen Corona-Impfstoff hielt der Pharmahersteller unverändert. Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet Moderna bei seinem Impfstoff auf Basis bereits getroffener Verkaufsvereinbarungen mit Erlösen von rund 21 Milliarden Dollar. Der Quartalsbericht übertraf die Erwartungen der Experten deutlich. Moderna-Aktien stiegen vorbörslich zunächst um über sieben Prozent.

    Fitnessstudio muss Mitgliedsbeiträge für Zeit coronabedingter Schließung zurückzahlen

    13.25 Uhr: Ein Fitnessstudio aus Niedersachsen muss einem Kunden die Mitgliedsbeiträge für den Zeitraum zurückzahlen, in dem es coronabedingt geschlossen war. Der Vertrag könne nicht stattdessen wegen "Störung der Geschäftsgrundlage" verlängert werden, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Mittwoch. Es ging um knapp 87 Euro. (Az. XII ZR 64/21)

    Der Kunde hatte mit dem Studio einen Vertrag über zwei Jahre ab Dezember 2019 abgeschlossen, der monatliche Mitgliedsbeitrag betrug 29,90 Euro. Zwischen dem 16. März und dem 4. Juni 2020 musste das Fitnessstudio wegen des Corona-Lockdowns schließen. Im Mai kündigte der Kunde zum Dezember 2021. Wenig später verlangte er die Mitgliedsbeiträge für die knapp drei Monate zurück, während derer das Studio geschlossen war.

    Kürzere Isolation in NRW nur mit offiziellem Test

    12.23 Uhr: Corona-Infizierte in Nordrhein-Westfalen können die Isolierung von diesem Donnerstag an nur bei einem offiziellen negativen Testergebnis bereits nach fünf Tagen beenden. In Nordrhein-Westfalen ist für das Freitesten nach wie vor ein offizieller Test - ein Bürgertest oder PCR-Test – erforderlich, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch in Düsseldorf zu den ab 5. Mai geltenden Test- und Quarantäneregelungen mit. Ohne Freitestung endet die Isolierung wie bisher automatisch nach zehn Tagen.

    Statistisches Bundesamt: Corona-Pandemie bremste Zuwanderung aus

    10.16 Uhr: Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 die Zuwanderung nach Deutschland deutlich ausgebremst. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts kamen im ersten Corona-Jahr 24 Prozent weniger Menschen aus dem Ausland als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der aus Deutschland fortziehenden Menschen war mit 22 Prozent deutlich geringer. Bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 22 Jahren zeigte sich das mit 32 Prozent weniger Zuzügen und 28 Prozent weniger Fortzügen besonders stark, wie die Behörde am Mittwoch berichtete.

    Die sogenannte Nettozuwanderung lag im Jahr 2020 bei rund 220.000 Menschen, ein Drittel weniger als im Jahr zuvor. 2019 waren noch etwa 327.000 Menschen mehr nach Deutschland zugezogen als ins Ausland weggezogen. Die Nettozuwanderung der jungen Erwachsenen nahm dabei überdurchschnittlich um 40 Prozent ab.

    Luca löscht sämtliche Nutzerdaten

    5.46 Uhr: Die Macher der Luca-App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten aus dem Luca-System gelöscht, die seit dem Start der Anwendung zur Kontaktnachverfolgung während der Corona-Pandemie erfasst und verschlüsselt gespeichert worden sind. Das teilte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Patrick Hennig, am Mittwoch in Berlin mit. Die Daten seien nur noch lokal auf dem Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert und sichtbar, sagte Hennig. "Luca hat darauf keinerlei Zugriff."

    Die Löschung der Datenbestände aus dem Luca-System ist Teil einer Neu-Positionierung der Luca-App als Digitalisierungsservice und Bezahlanwendung für die Gastronomie. Am Mittwoch startete die Culture4Life GmbH in Hamburg, Berlin und Rostock einen Dienst, mit dem Gäste ihre Rechnungen bargeldlos bezahlen können. Dabei scannen die Restaurantbesucher an ihrem Tisch einen QR-Code und sehen in der App ihre Rechnung, die dann über das Smartphone beglichen werden kann.

    FDP-Fraktionschef: Isolationsregeln für Corona-Infizierte aufheben

    0.03 Uhr: FDP-Fraktionschef Christian Dürr fordert eine Aufhebung der Regeln zur Isolation von Corona-Infizierten. Deutschland sollte dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo sich positiv Getestete nicht mehr in Zwangsisolation begeben müssten, sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). "Wer positiv getestet, aber symptomfrei ist, sollte mit Maske und Abstand das Haus verlassen dürfen", sagte er. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen in dieser Frage eigenverantwortlich eine Entscheidung treffen können. Dafür braucht es nicht länger eine staatliche Regulierung", fügte Dürr hinzu.

    Die am Montagabend vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten neuen Leitlinien sehen vor, dass die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte in der Regel schon nach fünf Tagen enden kann. Zum Abschluss wird aber ein negativer Test "dringend empfohlen". Die konkrete Umsetzung liegt bei den Bundesländern.

    Corona-News von Dienstag, 3. Mai – Institut: Kretschmer ruft nach der Pandemie zur Versöhnung auf

    • Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat angesichts einer Spaltung der Gesellschaft in der Corona-Pandemie zur Versöhnung aufgerufen. Die Pandemie sei eine unglaubliche Belastung für die Menschen gewesen, sagte Kretschmer am Dienstagabend bei einer Regionalkonferenz der sächsischen CDU in Wilsdruff bei Dresden. Manchen seien die Schutzmaßnahmen zu gering gewesen, andere hätten sie nicht nachvollziehen können. Es sei in dieser Zeit viel Ungerechtigkeit empfunden worden. "Diese Gesellschaft war gespalten." Jetzt müsse es darum gehen, wieder zusammenzukommen.
    • Dänische Gesundheitsexperten halten das Risiko des Entstehens einer neuen besorgniserregenden Coronavirus-Variante durch eine Rückkehr zur Nerzzucht in Dänemark für begrenzt. Die genaue Wahrscheinlichkeit für das Auftreten neuer Varianten im Falle einer limitierten Wiederaufnahme der Nerzhaltung lasse sich zwar nur schwer abschätzen, könne aber insgesamt als niedrig bezeichnet werden, schrieb das staatliche Gesundheitsinstitut SSI in einer am Dienstag veröffentlichten Risikobewertung. Sollte dies aber geschehen, könnten die Konsequenzen groß sein, hieß es in dem Bericht.
    • Die relativ neu entdeckten Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 dürften nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten in Deutschland vorerst nicht zu einem großem Problem werden. Das sagte der Direktor des Virologie-Instituts der Charité in Berlin am Dienstag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Er begründete dies mit den bisherigen Wellen durch die Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 hierzulande. Außerdem komme nun mit dem Sommer der Temperatureffekt hinzu, der das Infektionsgeschehen dämpfe. "Ich erwarte schon, dass BA.4/5 auch zahlenmäßig zunehmen werden, aber innerhalb von einer Gesamtzahl, die sehr niedrig ist."
    • Die Zahl der PCR-Tests auf Sars-CoV-2 und ihre Positivrate sind nach Angaben eines Laborverbands in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. In der vergangenen Woche seien insgesamt rund 1,01 Millionen solcher Untersuchungen durchgeführt worden, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Mit Blick auf den gesamten April zeige sich, dass die Gesamtzahl der angeforderten Tests gegenüber dem Vormonat deutlich gesunken sei, hieß es.
    • Bei einer Razzia gegen Fälscher von Impf-Nachweisen sind im Rheinland fast 200 Beamte im Einsatz gewesen. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf durchsuchte die Bundespolizei 15 Objekte in Düsseldorf, Duisburg, Hilden, Solingen, Köln, Dinslaken und Erkrath.
    • Die Covid-Impfung und die Pille gegen einen schweren Verlauf der Krankheit haben den US-Pharmariesen Pfizer angetrieben. Der Umsatz kletterte im ersten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent auf knapp 25,7 Milliarden Dollar (24,4 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Rechnet man beide Mittel heraus, betrug das Wachstum aus eigener Kraft 2 Prozent. Unter dem Strich verdiente der weltgrößte Arzneimittelhersteller knapp 7,9 Milliarden Dollar. Das waren 61 Prozent mehr. Damit schnitt Pfizer besser ab als erwartet. Für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand seine Umsatzerwartungen für den Konzern und die Prognosen für seine beiden Covid-Präparate.
    • Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist noch nicht wieder negativ auf das Coronavirus getestet worden. Ihm gehe es zwar deutlich besser, sagte Günther am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Ich bin aber noch positiv im Moment, deswegen muss ich im Moment noch zu Hause bleiben." Nach Angaben eines Parteisprechers soll das Ergebnis eines Schnelltests am Mittwoch darüber entscheiden, ob Günther am Mittwoch (21.00 Uhr) persönlich am TV-Triell der Spitzenkandidaten im NDR Fernsehen teilnehmen wird. Notfalls soll Günther von zu Hause zugeschaltet werden.
    • Auf Coronaschutzmaßnahmen wie Abstände und Masken achten die Menschen in Deutschland zunehmend weniger. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gaben 87 Prozent an, in den vergangenen 14 Tagen Masken getragen zu haben. Vor Ostern waren es noch 94 Prozent gewesen.
    • Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat eine Verkürzung der vorgeschriebenen Isolation bei einer Corona-Erkrankung auf fünf Tage empfohlen. Das RKI veröffentlichte in der Nacht zum Dienstag neue Leitlinien, wonach ein Freitesten an Tag fünf der Isolation zwar "dringend" empfohlen, aber nicht mehr vorgeschrieben ist. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich bereits vergangene Woche auf eine Neuregelung der Isolationsanordnung verständigt, wollten aber die RKI-Empfehlung abwarten.
    • Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird am Dienstag nach ihrer Covid-Erkrankung wieder physisch Termine wahrnehmen. "Heute wurde die Vizepräsidentin mit einem Antigen-Schnelltest negativ auf Covid-19 getestet", sagte ihre Sprecherin am Montag. Harris werde "morgen persönlich an ihren Arbeitsplatz zurückkehren". Harris hatte sich vor einer Woche selbst isoliert, nachdem sich bereits zahlreiche andere Politiker in Washington in der jüngsten Infektionswelle angesteckt hatten.

    Corona-News von Montag, 2. Mai: Urteil im Streit über Impfpflicht in der Bundeswehr wird vertagt

    • Das Bundesverwaltungsgericht hat sich am Montag mit der Corona-Impfpflicht bei der Bundeswehr befasst. Zwei Offiziere der Luftwaffe wehren sich dagegen, dass die Corona-Schutzimpfung in eine Liste von Impfungen aufgenommen wurde, die für Soldatinnen und Soldaten verbindlich sind. Sie sehen vor allem ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletzt (Az.: BVerwG 1 WB 2.22, BVerwG 1 WB 5.22). Ein Urteil fiel am Montag noch nicht. Das Gericht beraumte wegen offener Fragen einen weiteren Verhandlungstermin am 7. Juni an.
    • Ein Gegner der Corona-Politik ist in Berlin wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 4500 Euro verurteilt worden. Der 33-Jährige sei im September 2020 Mitherausgeber einer Vereinszeitschrift gewesen, auf deren Titelblatt der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verunglimpft worden sei, begründete das Amtsgericht Tiergarten am Montag. Die Richterin entschied auf eine Strafe von 90 Tagessätzen zu je 50 Euro.
    • Ein Arzt aus Niederbayern ist wegen falscher Atteste im ersten Corona-Jahr vor dem Amtsgericht Passau zu einer Bewährungsstrafe über ein Jahr und acht Monate verurteilt worden. Zudem muss er eine Geldbuße in Höhe von 50.000 Euro zahlen. Nach Überzeugung der Richter befreite der Mediziner Patienten mit falschen Attesten vom Masketragen und Händedesinfizieren. Sie legten ihm am Montag Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in 79 Fällen zur Last.
    • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält nach dem Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht an der Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen fest. Sie sei kein Mittel gewesen, um die allgemeine Impfpflicht umzusetzen, sondern ein Instrument, um Menschen zu schützen, "die sich uns anvertraut haben", sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht stehe nicht zur Disposition. Die Regelungen würden gut angenommen und geräuschloser umgesetzt als von manchen vermutet. Der Minister bedankte sich bei den Beschäftigten in Kliniken und Pflege.
    • Bei der vorgeschriebenen Isolation für Corona-Infizierte von künftig fünf Tagen soll ein abschließender negativer Test dringend empfohlen werden. Das sehen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach neue Leitlinien vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag veröffentlichen sollte. Für infiziertes Personal im Gesundheitswesen soll ein solcher "Freitest" demnach verpflichtend sein.
    • Trotz des Home-Office-Booms infolge der Corona-Pandemie steigen die Mieten für Büroimmobilien in Deutschland weiter. Nach dem am Montag veröffentlichten Büroimmobilienmonitor 2022 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Projektentwicklers Preig erhöhten sich die Büromieten im vergangenen Jahr durchschnittlich um rund 5 Prozent und damit noch etwas stärker als 2020. Untersucht wurde in der Studie die Preisentwicklung in 71 Großstädten und ihren Umlandgemeinden.
    • Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagene Freitestung für Corona-Infizierte nach fünf Tagen Isolation abgelehnt. "Wir sehen die Freitestungsfrage etwas anders als der Bundesgesundheitsminister", sagte Holetschek der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Montag. Eine grundsätzliche und allgemeine Empfehlung, sich nach Isolationsende bei Symptomfreiheit freizutesten, sei in Bayern nicht vorgesehen.
    • Der Grünen-Co-Vorsitzenden Omid Nouripour hat sich mit den Coronavirus infiziert. "Jetzt hat’s auch mich erwischt: Gerade erhalte ich, nach positivem Schnelltest heute, ein entsprechendes PCR-Ergebnis", schrieb er am Sonntag auf Twitter. Am Vortag sei das Ergebnis noch negativ gewesen. "Ich habe mich in häusliche Isolation begeben. Alle physischen Termine sage ich bis auf Weiteres ab." Nouripour war am Samstag noch beim kleinen Parteitag der Grünen in Düsseldorf gewesen.
    • Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft überlagern bei Entscheidern im Mittelstand die Sorge vor dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie deutlich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag der Handelsplattform Visable unter 508 Personen mit Entscheidungsbefugnis in kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland, die unserer Redaktion vorliegt.
    • Als eines der letzten Länder in der Asien-Pazifik-Region empfängt auch Neuseeland ab sofort wieder internationale Gäste. Das Land öffnete am Montag erstmals seit mehr als zwei Jahren seine Grenzen für zweifach geimpfte Besucher aus 60 visabefreiten Ländern (visa-waiver countries), darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Jedoch erwartet die Tourismusbranche voraussichtlich erst ab Oktober eine Erholung des Sektors - auch, weil in Neuseeland gerade der Winter beginnt.
    • Erstmals seit September haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut keinen einzigen neuen Corona-Todesfall binnen 24 Stunden übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

    Corona-News von Sonntag, 1. Mai: Bundesverwaltungsgericht verhandelt über Corona-Impfpflicht bei der Bundeswehr

    • Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt am Montag in Leipzig über die Frage, ob Bundeswehrsoldaten verpflichtet werden können, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Offiziere beantragten, dass die Impfung von der Liste der Pflichtimpfungen für Soldaten gestrichen werden soll. Sie sehen einen Verstoß gegen ihre Grundrechte.
    • Hamburgs Schülerinnen und Schüler müssen von Montag an keine Corona-Schutzmasken im Unterricht mehr tragen. Dann dürfen auch wieder alle Personen, insbesondere die Sorgeberechtigten, wie vor der Pandemie das Schulgelände betreten, wie es in einem Schreiben der Schulbehörde an alle Schulleitungen heißt. Anders als in zwölf anderen Bundesländern bleibe die Pflicht zu zwei Corona-Tests pro Woche aber vorerst bestehen. Auch die Regelungen zum regelmäßigen Lüften der Klassenräume gelten demnach weiter. Parallel dazu seien die mobilen Luftfilter weiter einzusetzen.
    • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nimmt ab Montag nach Angaben seines Ministeriums wieder alle geplanten Termine wahr. Nach drei positiven Corona-Schnelltests am Freitagvormittag habe ein direkt darauffolgender PCR-Test ein negatives Ergebnis ergeben, teilte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag mit. Auch ein zweiter PCR-Test auf das Corona-Virus am Wochenende habe das negative Ergebnis bestätigt.
    • Chinas Hauptstadt hat zu Beginn einer mehrtägigen Ferienwoche strenge Corona-Restriktionen eingeführt. Bis mindestens zum 4. Mai sollen demnach sämtliche Restaurants der Stadt für Gäste geschlossen bleiben, wie die Stadtregierung am Samstagabend bekannt gab. Speisen und Getränke dürfen nur mehr zum Abholen oder Ausliefern angeboten werden.

    Corona-News von Samstag, 30. April: Robert Habeck negativ mit PCR-Test getestet

    • Ein PCR-Test auf das Coronavirus ist bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach dessen Angaben negativ ausgefallen. Das sagte Habeck beim kleinen Parteitag der Grünen am Samstag in Düsseldorf, wo er digital zugeschaltet war. Habeck war am Freitag zunächst positiv auf das Coronavirus getestet worden und deshalb nicht vor Ort in Düsseldorf dabei.
    • Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus in Peking zu verhindern, hat die Stadtverwaltung die Schutzmaßnahmen nochmals verschärft. Nach den fünftägigen Ferien rund um den 1. Mai müssen alle Bürger einen negativen Corona-Test vorweisen, wenn sie "öffentliche Orte aufsuchen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen" wollen, wie die Behörden der chinesischen Hauptstadt am Samstag ankündigten.
    • Eltern haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Kinderkrankengeldtage genommen als im Vorjahr. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer hervor, die der "Welt am Sonntag" vorlag. Insgesamt bewilligte die Kasse demnach 2021 rund 1,3 Millionen Kinderkrankengeldtage und somit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr mit rund 566.000 Tagen.
    • Die Produktionstätigkeit in China ist angesichts harter Lockdowns in mehreren Großstädten wegen Ausbrüchen des Coronavirus auf den niedrigsten Stand seit Februar 2020 gesunken. Der offizielle Einkaufsmanagerindex, ein wichtiger Indikator für die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes, lag im April bei 47,4 Punkten und damit unter der 50-Punkte-Marke, die Wachstum und Rückgang voneinander trennt, wie offizielle Daten vom Samstag zeigen.
    • Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 717,4 an (Vortag 758,5; Vorwoche: 821,7; Vormonat: 1663,0). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung, auch weil die offiziellen Meldedaten vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen. Das RKI analysiert deshalb regelmäßig – aber nicht tagesaktuell – weitere Parameter. So gingen die Experten in ihrem am Donnerstag erschienenen Wochenbericht unter anderem davon aus, dass die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abgenommen haben.
    • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auf Twitter erklärt, dass eine Omikron-Infektion nicht oder nur wenig vor einer Ansteckung mit den Varianten BA.4 und BA.5 schützt. Das würden Studien nahelegen, so der SPD-Politiker. Lauterbach ergänzte: "Es steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass es im Herbst neue Infektionswellen geben wird. Darauf bereiten wir uns jetzt schon vor."

    Corona-News von Freitag, 29. April: Krankenhausgesellschaft sieht Impfpflicht für Personal weiter kritisch

    • Die seit Mitte März geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht in Brandenburg sieht die Landeskrankenhausgesellschaft derzeit kritisch. Diese Maßnahme sei als erster Baustein für eine allgemeine Impfpflicht gedacht gewesen, die nun absehbar für die nächsten Monate nicht komme, sagte Geschäftsführer Michael Jacob der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Zudem sei das Ziel der berufsbezogenen Impfpflicht, Patienten und Besucher in Kliniken zu schützen, nicht mehr klar. Jacob wies darauf hin, dass auch Geimpfte Virusträger sein könnten. "Vor diesem Hintergrund muss man die Frage stellen, ob die Maßnahme noch sinnvoll ist." Überdies unterlägen Besucher und Patienten keiner Impfpflicht mehr. Zunächst hatte die "Märkische Oderzeitung" berichtet.
    • Fast fünf Prozent der Menschen in Deutschland haben ihre Impfung gegen das Coronavirus bereits ein zweites Mal auffrischen lassen. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervor. Das RKI schlüsselt in seiner Übersicht neuerdings auch auf, wie viele zweite Auffrischungsimpfungen (zweite Booster-Impfungen) verabreicht worden sind. Seit Mitte Februar rät die Ständige Impfkommission (Stiko) bestimmten Gruppen zu der für die meisten Geimpften dann insgesamt vierten Impfdosis gegen Sars-CoV-2.
    • In Thüringen gelten ab diesem Sonntag (1. Mai) gelockerte Corona-Quarantäneregeln und vereinfachte Testpflichten für Besucher von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die am Freitag von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) verkündete neue Corona-Landesverordnung sieht für Infizierte eine auf fünf Tage verkürzte Dauer der Isolation vor. Voraussetzung ist eine seit 48 Stunden anhaltende Symptomfreiheit bei den Betroffenen. Es bleibt weiter bei der Pflicht zur Isolation für Infizierte. Für enge Kontaktpersonen Infizierter gilt die Pflicht zur Quarantäne hingegen nicht mehr, sie wird ihnen allerdings dringend empfohlen.
    • Die allermeisten Corona-Maßnahmen fallen nun auch in Hamburg weg. Ab Samstag können Bürger dort wieder ohne Maske einkaufen gehen und ohne Beschränkungen Tanzveranstaltungen besuchen. In fast allen anderen Bundesländern ist dies schon deutlich länger möglich. Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte am Freitag: "Aber wenn einem danach ist, eine Maske zu tragen, ist das sicher nicht falsch."
    • Nach zweijähriger Corona-Zwangspause findet in diesem Jahr wieder das Oktoberfest in München statt. Das teilte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Freitag mit. Zugangsbeschränkungen soll es demnach nicht geben. Am 17. September soll es somit auf der Theresienwiese erstmals wieder heißen: "Ozapft is". Das Fest dauert bis zum 3. Oktober.
    • Deutlich später als viele andere Länder schafft nun auch Italien fast alle Corona-Restriktionen ab: Der sogenannte grüne Pass zum Nachweis einer Impfung oder Genesung beziehungsweise eines negativen Tests wird ebenso wie Masken ab Sonntag nur noch in bestimmten Fällen nötig sein. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Gesundheitsminister Roberto Speranza am Donnerstagabend.
    • Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) ist heute bei einem Schnelltest positiv auf Covid-19 getestet worden. Nachdem ein Schnelltest am Donnerstagabend noch negativ ausgefallen sei, sei ein Schnelltest am Freitagmorgen dann positiv gewesen, teilte eine Sprecherin des Ministers mit. Habeck geht es demnach gut, er zeigte zunächst "keinerlei Symptome".
    • Der Deutsche Hausärzteverband fordert von der Politik eine klarere Kommunikation zu den geltenden Isolationsregeln bei einer Corona-Infektion. "Die einfache Botschaft muss sein: Wer einen positiven Test hat, oder Symptome aufweist, sollte konsequent zu Hause bleiben und Kontakt zu anderen Menschen meiden", sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt unserer Redaktion. Ob es dafür zwingend eine gesetzliche Regelung brauche, sei eine andere Frage. "Eine nachvollziehbare und stringente Kommunikation ist im Zweifel mehr wert als eine gesetzliche Regelung, die de facto nicht kontrolliert werden kann", sagte Weigeldt.
    • Angesichts des Abflauens einer zwischenzeitlich sehr heftigen Corona-Infektionswelle schafft Südkorea die Maskenpflicht im Freien weitgehend ab. Ab Montag müssten Masken nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in öffentlichen Innenräumen und bei Freiluft-Veranstaltungen mit mehr als 50 Menschen getragen werden, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde am Freitag mit. "Dies ist durch die Geduld und Zusammenarbeit der Bevölkerung über einen langen Zeitraum möglich geworden", erklärte Behördenchefin Jeon Eun Kyeong.

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    (fmg/dpa/afp/epd)

    Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.