Eigeninitiativ und engagiert den Campus gestalten – das ist die Idee, mit der das Präsidium der TU Braunschweig 2014 das Sandkasten-Projekt ins Leben rief. Studenten und Mitarbeiter bringen ihre Wünsche ein und setzen sie mit der Hilfe anderer Kommilitonen und Kollegen sowie der Hochschulverwaltung um. Dieses ehrenamtliche Engagement im TU-Sandkasten wird erst dadurch möglich, dass die Hochschule Stellen dafür geschaffen hat. Wissenschaftliche Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte kümmern sich um die Organisation und geben dem Projekt Stabilität. Viel Rückenwind für einen lebendigen Campus. Doch das Projekt mit seinen bis dato 119 Projekten und 572 Helfern kreist längst nicht mehr nur um den Campus selbst. Es gestaltet ein Stück Braunschweig mit.
Bei vielen Ideen geht es um das Leben auf dem Hochschulgelände: bei den Paletten-Bänken zum Beispiel und dem Wasserspender, bei den Sportbeuteln für Erstsemester, dem Fifa-PC-Turnier für Studenten oder der Still-Ecke für junge Mütter in der Mensa. Aber es geht auch um den Wochenmarkt nahe des TU-Geländes, vom dem das ganze Viertel profitiert. Es geht um die Einkaufshilfe, die das Team für Menschen organisiert, die in Corona-Zeiten zur Risikogruppe gehören. Es geht um die Spendenplattform für den Zoo Braunschweig, als wegen der Zwangsschließung Besucher und somit Einnahmen für Futter fehlten. Mit vielen freiwilligen Helfern zusammen nähte das Sandkasten-Team mehr als 17.000 Masken für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Und das Team engagiert sich in dem Projekt „Hey Alter“, das Martin Bretschneider initiierte und in dem alte Computer für Kinder und Jugendliche fit gemacht werden, damit sie beim Homeschooling überhaupt erst mitmachen können.
„Hier werden Projekte umgesetzt, die einen Mehrwert haben“
Es sind zahlreiche weitere Projekte, die ohne das Engagement der Studierenden und Mitarbeiter aber auch der Hochschulleitung selbst gar nicht erst möglich wären. „Die TU will, dass sich die Studenten und die Mitarbeiter engagieren“, sagt Cedric Lachmann, einer von vier wissenschaftlichen Mitarbeitern, die unter der Leitung von Professorin Susanne Robra-Bissantz im Sandkasten-Team arbeiten. „Rückenwind ist passend“, sagt Lachmann zur Nominierung in der Kategorie „Rückenwind“ des Gemeinsam-Preises, bei der die Förderung und Ermöglichung ehrenamtlichen Engagements im Vordergrund steht. „Das ist genau das, was wir tun. Wir helfen denjenigen, die sich ehrenamtlichen engagieren wollen.“ Die Mitarbeiter, die hinter dem Sandkasten-Team stehen, helfen bei Fragen rund um Genehmigung und Finanzierung sowie mit Know-how jeder Art. Dabei sind sie ein zentraler Knotenpunkt, der mit allen Parteien in der Hochschule zusammenarbeitet.
Und das soll auf lange Sicht so bleiben: Nachdem die Stellen der wissenschaftlichen Mitarbeiter zunächst befristet waren, wurden zwei halbe Stellen im April dieses Jahres entfristet, zwei weitere sind für das kommende Jahr geplant. Das Projekt und damit ein niedrigschwelliger Zugang zur Mitbestimmung in der Hochschule steht auf soliden Beinen. Lachmann: „Das ist keine reine Spaßveranstaltung. Hier werden Projekte umgesetzt, die einen Mehrwert haben.“ Und das nicht nur für die Uni und den Campus, sondern für die ganze Stadt.
Fakten
Name Sandkasten-Team der TU Braunschweig
Das Ziel Die Vision ist, dass alle Mitglieder der TU Braunschweig durch eigeninitiatives Engagement zur Gestaltung des Campus beitragen. In partizipativen Projekten kommen Studierende und Mitarbeiter unterschiedlicher Disziplinen zusammen und setzen ihre eigenen Ideen um, auf dem Campus und darüber hinaus.
Kontakt Sandkasten – TU Braunschweig, Wendenring 1-4 (erster Stock), 38114 Braunschweig; sandkasten@tu-braunschweig.de