Die Corona-Lage im Landkreis Gifhorn bleibt kritisch: Auch bei der Impfstoff-Versorgung zeichnet sich ein Engpass ab. Statt sich um eine doppelte Impfstoff-Charge für den Landkreis Gifhorn zu kümmern, verlängere das Land Niedersachsen jetzt sogar das Lieferintervall von sieben auf zehn Tage. Das berichtet am Donnerstag Gifhorns Landrat Andreas Ebel.
Er hatte vergangene Woche angesichts der hohen Sieben-Tage-Inzidenz, die am Donnerstag bei 225,5 lag, zusätzlichen Impfstoff vom Land Niedersachsen gefordert. Die Antwort aus dem niedersächsischen Sozialministerium traf am Mittwoch in der Kreisverwaltung ein. Danach sei für den Landkreis Gifhorn ein 10-Tage-Rhythmus vorgesehen. Das würde laut Ebel die bisherigen Planungen des Landkreises Gifhorn, die Alten-und Pflegeheime möglichst schnell durch zu impfen, behindern.
Ständiger Austausch mit dem Kreis Gifhorn
Wenn nun noch weniger Impfstoff als geplant zur Verfügung stehe, könnten die mobilen Impfteams maximal noch am Samstag, 16. Januar, impfen. Danach drohe eine Zwangspause. Die mobilen Impfteams des Landkreises wären für sechs Tage handlungsunfähig. Erst am Samstag, 23. Januar, könnten die Impfungen in den Altenheimen, die zu den Corona-Hotspots gehören, fortgesetzt werden. Zu Wochenbeginn waren 11 von 25 Altenheimen im Landkreis von Corona betroffen.
Der Forderung des Landkreises Gifhorn nach höheren Lieferungen hatte die stellvertretende Leiterin des Niedersächsischen Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, am Dienstag eine Absage erteilt. "Der Impfstoff ist extrem knapp", sagte Schröder in der wöchentlichen Pressekonferenz des Krisenstabs. Wenn ein Landkreis mehr Impfdosen bekäme, bekämen andere Kreise und Städte weniger. Man sei im ständigen Austausch mit dem Kreis Gifhorn. Möglich sei allenfalls, sich um ein Vorziehen von Lieferungen zu bemühen.
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Höchste Inzidenz in ganz Niedersachsen
Tatsächlich ist nun das Gegenteil der Fall, die nächste Lieferung mit 975 Impfdosen erwartet der Landkreis nicht wie bisher üblich am Montag, sondern erst am Freitag, 22. Januar.
„Es ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, wie das Land Niedersachsen agiert. Wir haben bedauerlicherweise immer noch die höchste Inzidenz in ganz Niedersachen. Das Land lässt uns im Stich“, so Ebel.