Weite Sprünge muss kein Wanderer machen, der die Waldgaststätte Hasenspring erreichen will. Das traditionelle Wirtshaus liegt südlich von Salzgitter-Bad, mitten im Vöppstedter Erbschaftsforst. Die Gaststätte mit der Stempelstation 16 im ILE-Freizeitstempel-Pass „Nördliches Harzvorland“ ist zwar bequem mit dem PKW erreichbar, aber sie bietet auf einem mittelschweren Weg auch zu jeder Jahreszeit ein wunderbares Wanderziel.
Ausgangspunkt für andere Wanderziele
Das Holzhäuschen mit dem schmucken Stempel befindet sich vor dem rustikalen Biergarten der Waldgaststätte. Die Öffnungszeiten zu Corona sind vorsichtshalber abzufragen, aber auf keinen Fall verkehrt ist das Mitführen eines deftigen Rucksackfrühstücks, denn der Hasenspring ist ein toller Ausgangspunkt für weitere wunderbare Wanderziele.
Direkt von der Gaststätte führt der Weg zum Golfplatz, wo der Skulpturenweg beginnt. Die „Jakobsleiter“ des in Liebenburg lebenden Künstlers Gerd Winner ist dabei nur eine von neun weiteren stählernen Figuren internationaler Künstler.
Skulpturen am Wegrand
Der Skulpturenweg beruht auf einer Idee des Malers und Bildhauers Otto Freundlich (1878 - 1943), eine „Straße der Skulpturen“ in Form einer völkerverbindenden Friedensstraße zu schaffen. Diese großartige Idee konnte jedoch wegen der damaligen Umstände (Otto Freundlich wurde 1943 als verfolgter Jude im Konzentrationslager Lublin-Majdanek ermordet, der Zweite Weltkrieg verwüstete Europa und endete erst am 8. Mai 1945) nicht verwirklicht werden.
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Aber die Idee wurde in den 1970er Jahren von dem Bildhauer Leo Kornbrust wieder aufgegriffen. Viele Künstler wirkten mit und der Traum von einer künstlerischen Friedensstraße, die von der normannischen Küste in Frankreich bis nach Moskau führt, wurde schließlich wahr. Seit 1999 gehört auch der Skulpturenweg in Salzgitter-Bad zur europäischen Skulpturenstraße des Friedens. Auf einem idyllischen Wanderweg durch das Straute-Tal lässt sich nach gut drei Kilometern das Liebenburger Barockschloss mit der imposanten Schlosskirche erreichen. 1754–1760 ließ der Fürstbischof Clemens August das Barockschloss errichten, dessen Westhälfte die Schlosskirche bildet. Die Besichtigung der wirklich sehenswerten katholischen Kirche, Mariä Verkündigung, ist für Gruppen nur nach Voranmeldung möglich.
Mystischer Weg in den Wald
Das ehemalige Schloss befindet sich heute in Privatbesitz. Dort am Flankierungsturm der historischen Burganlage befindet sich die dritte Stempelstation des ILE-Freizeitstempel-Pass. Weitere stählerne Skulpturen des Künstlers Gerd Winner erwarten die Wanderer.
Ein Tipp: Vorbei am Eingang zur Schlosskirche führt ein mystischer Weg in den Wald. Nach einem 200 Meter steilen Fußmarsch erreichen die Wanderer den Hausmannsturm, den wohl schönsten Aussichtsturm im nördlichen Harzvorland. Geboten wird nicht nur ein traumhafter Blick auf Liebenburg, sondern auch eine wunderbare Fernsicht weit ins Land. Vorbei am Mineralwasserfreibad der Gemeinde Liebenburg führt der Fußweg zurück durch den Wald zum Hasenspring als Ausgangspunkt.