Wolfsburg. Der Wolfsburger Coach kritisiert die vielen Entlassungen in der Bundesliga. „Das ist nicht gesund, Spieler bekommen Ausreden.“

. Bruno Labbadia hat im März mit der Verkündung, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim VfL Wolfsburg nicht zu verlängern, die Dominosteine ins Fallen gebracht. Seitdem haben sich einige weitere Bundesliga-Klubs dazu entschlossen, nach der Saison den Trainer zu wechseln. Hertha BSC und Schalke 04 sind noch nicht fündig geworden, Borussia Mönchengladbach hat mit Marco Rose, den die Wolfsburger auch gerne geholt hätten, schon einen Nachfolger für Dieter Hecking verkündet. Auch der VfB Stuttgart soll auf der Suche sein, um die Trainerposition neu zu besetzen. Für Labbadia ist das kein gutes Zeichen: „Es ist nicht gut für den Trainerberuf, dass es so abgeht. Es ist einfach zu wenig Geduld von den Vereinen da.“

Der 53-Jährige findet es „nicht gesund“, wenn Trainer schon nach drei oder vier Niederlagen infrage gestellt werden. „Es muss mehr Zeit gegeben werden, um wirklich etwas entwickeln zu können“, sagt er. Die Fokussierung der Öffentlichkeit auf die Trainer führe zudem dazu, „dass die Spieler ganz schnell Ausreden für schwache Leistungen bekommen“. Labbadia: „Es ist die große Kunst, wenn sich ein Verein von der öffentlichen Meinung freimachen kann. Wir sind schon Schuld, wenn einer in der Nase bohrt. Das soll kein Jammern sein. Wir stehen in der Verantwortung, und wenn die Leistung der Mannschaft nicht stimmt und wir dafür kritisiert werden, ist das okay. Aber wir werden doch nur noch getrieben und oftmals für viele Dinge verantwortlich gemacht, für die wir gar nicht verantwortlich sein können.“